Nach einem Nachmittag in der eigentümlichen, zauberhaften Landschaft der Lüneburger Heide, im “Heiligen Hain” bei Betzhorn, kehre ich nach Bargfeld zurück. Vor der Einkehr gehe ich noch einmal zum Haus von Arno Schmidt, werde von der Abendsonne hinaus gelockt in die Felder, auf die sie dramatische Schattenrisse zeichnet und mich unwillkürlich die Kamera zücken lässt.
Erst jetzt entdecke ich das von Janos Frecot editierte fotografische Werk Arno Schmidts. Und sehe, dass Frecot für die Titel zweier Bände Fotos mit Schattenrissen des Fotografen in der Abendsonne gewählt hat.
Edition der Arno-Schmidt-Stiftung
im Suhrkamp Verlag, 2003
Ist es die leere Weite des Lüneburger Lands, die das Spiel des Lichts so augenfällig macht, zumal für den Städter, dem solche Erfahrungen normalerweise verbaut sind, dass wir gar nicht anders können, als darauf aufmerksam zu werden? Oder verhält es sich mit Schmidt wie mit Turing, von dem Enzensberger das Gerücht kollportiert, man könne ihn, oder sein Simulacrum, zuweilen in der Umgebung von Cambridge auf Feldern unberechenbar Haken schlagen sehen. War er es, der meine Hand an der Kamera geführt hat?