Zweifellos verlangt der Geist der Zeit nicht nach Gefälligem. Desto weniger ist den Einfällen das Zufällige abzusprechen. (Man versuche es nur: das Zufällige absprechen, wie man eine Warze bespricht.)
Die Bewegung ist wie Stillstehen. Nur schneller. Oder, (wie ein holländischer Radiomacher auf einer höchst üllegalen Performance im Ex intonierte) die Bewegung ist die Bewegung.
Was bleibt ist, die eigene Vermessenheit zum Maß der Dinge zu machen. Pfau Max, die Illustrierte auf der Großspur. (Jetzt mit eingebautem Paradigmenwechsler!)
Ein weiteres 30 Jahre altes Zeit(ungs)dokument ist dem Vergessen entwischt und überführt in das zeitlose Google-Gedächtnis, aus dem es nur noch einen Ausweg gibt: das Einklagen des Rechts auf Vergessenwerden. Hingegen wird die V max Nr. 3, obgleich redaktionell fast fertig gestellt und in der Nr. 2 vorangekündigt, nie gedruckt, auf absehbare Zeit in diesem klaglosen Vergessen verbleiben.
V max Nr. 2
Die Zeitschrift auf der Überholspur
Berlin, September 1985
Herausgeber: Verein zur Gangbarmachung kultureller Abwege
Mit Beiträgen von: Christian Andres, Anonymus, L.B., Anne-Claude Benhamiche, Frank Fabel, Volker Grassmuck, Ronald Hitzler, Jens Klennert, G. Lächter, Marcus Mons, Ulla Oberbeckmann, Sebastian Raabe und Wolfgang Rühle.
Was hätten wir zu verlieren? Wir sind die Epigonen der Moderne. Ein Außerhalb oder Jenseits, in das die Überbietung springen könnte, existiert noch nicht. Doch vielleicht liegt darin auch eine Chance. Die Sieben sind vergeblich gegen die Mauern ihrer besetzten Heimatstadt Theben angerannt. Ihren Söhnen, den Epigonoi, war ein anderes Schicksal beschieden. Sie erstürmten Theben und machten es dem Erdboden gleich. Sie standen im Bann dieses Ortes. Konnten ihn, der nicht ihre Heimat war, weder vergessen und den Nomaden gleich weiterziehen, noch konnten sie ihn bewohnen.