Es ist die Leidenschaft des Archäologen, sich mit der stummen Zeit zu unterhalten. Wir sind Archäologen, keine Baumeister. Gleichermaßen ent-täuscht vom Mißlingen wie vom Gelingen aller Projekte (oder waren es nur Projektionen?) der Moderne, haben wir uns an Ausgrabungsarbeiten gemacht, um Partikel jenes ParalIeluniversums freizulegen, das wir nur noch fragmentarisch zitieren können. Das vollständige Zitat wäre die andere Zeit. Oder etwa nicht?
Dank hightech Archäologie ist es nun gelungen, das Wurmloch in jenes ParalIeluniversum auszugraben, wie es sich vor 30 Jahren manifestierte, und es als weiteres Zitat seiner selbst geneigten Zeitreisenden zur Verfügung zu stellen:
V max Nr. 1
Die Zeitschrift auf der Überholspur
Berlin, Januar 1985
Herausgeber: Verein zur Gangbarmachung kultureller Abwege
Mit Beiträgen von: Anonymus, Frank Fabel, Volker Grassmuck, Dietmar Kamper, Kristian Klippel, Stanislaw Lem, Jorge Lozano, Abbe Pirard, Tester R., Eila Reinwein und Christian Unverzagt.
V max sendet möglichst unmögliche Ansichtskarten aus dem Nirgendwo jenseits des Sinns.
»Warum ist überhaupt Seiendes und nicht vielmehr Nichts?« Die Frage, ob Seiendes überhaupt ist oder ob es nicht vielmehr nur simuliert ist, bedeutet demgegenüber offensichtlich eine enorme Radikalisierung.
Wir sind das Medium in einer Séance, bei der es um die Beschwörung des Zeitgeistes geht. Zu nichts anderem (außer vielleicht noch unserem persönlichen Vergnügen) dient unsere Denkbewegung. Wir beschwören den Zeitgeist und er nimmt in uns Gestalt an; eine Hand wäscht die andere.